6:01:20 Stunden, solide Renneinteilung, wertvolle Erkenntnisse.
Beim 7 Türme Triathlon in Lübeck absolvierte WAAGWERKE-Athlet Michael seine erste Mitteldistanz – mit kontrolliertem Plan, viel Eigenverantwortung und dem klaren Ziel: durchkommen, verstehen, lernen. Das Rennen hat genau das geliefert.
Schwimmen: ruhig, kontrolliert, ermutigend
Die 1,9 km in der Wakenitz legte Michael mit einem lockeren Schnitt von 2:09 min/100 m zurück – genau im selbstgewählten Cruising-Modus. Kein Überziehen, keine Hektik, sondern Fokus auf Ideallinie, Rhythmus und Ökonomie.
„Es hat sich nicht schwer angefühlt – ich bin wirklich entspannt durchgekommen.“
Das Schwimmen setzte früh den Ton für den Tag: ruhig bleiben, sauber arbeiten. Auch Wechsel 1 wurde bewusst ohne Druck gestaltet. Kein Hetzen – Ziel war, mit klarem Kopf auf das Rad zu steigen.
Rad: gleichmäßig, aero, im Plan
Auf der 88-km-Radstrecke (fünf Runden) blieb Michael konsequent im geplanten Tempo: 30,5 km/h im Schnitt, lange Abschnitte in Aero-Position und eine saubere Ernährungstaktik mit drei Gel-Mischungen à 600 ml.
„Ich bin 80 Prozent in Aero gefahren – das war deutlich angenehmer als noch vor zwei Wochen.“
Mit dem Virtual Trainer auf 30 km/h konnte Michael seine Pace ständig im Blick behalten. Zwischenzeitlich lag er 5–6 Minuten vor Plan. Erst zum Ende hin nahm er bewusst etwas Tempo raus – eine Entscheidung mit Weitblick.
„Der virtuelle Vergleich hat richtig Ruhe reingebracht – man sieht, dass man im Rennen drin ist.“
Die Radzeit: 02:53:14 – muskulär fordernd, aber ohne Überlastung. Wechsel 2 war erneut bewusst ruhig: Fokus auf sauberen Übergang, nicht auf Sekundenjagd.
Laufen: schwer, kämpferisch, mit klarem Lerneffekt
Der Lauf begann verhalten – und wurde schnell zur mentalen Herausforderung. Die Beine fühlten sich früh schwer an, besonders die Waden machten sofort zu. Bereits am ersten kleinen Anstieg kam es zur ersten Gehpassage. Hinzu kam die drückend schwüle Luft – das Tempo musste erneut reduziert werden.
„Direkt auf dem ersten Abschnitt hatte ich Wadenprobleme – da wurde klar: Das wird kein flüssiger Lauf.“
Als Regen einsetzte, klarte die Luft auf – und mit ihr das Gefühl. Michael fand einen Rhythmus, der tragbar war. Die letzten Kilometer lief er gemeinsam mit zwei weiteren Athleten ins Ziel – alle mit ihrer ersten Mitteldistanz-Erfahrung.
Ernährungstechnisch musste auch hier reagiert werden: Erst Gels mit Koffein, dann wegen leichter Bauchschmerzen der Wechsel auf Dextro-Gels ohne Koffein – eine gute Entscheidung in der zweiten Hälfte.
Die Laufzeit: 02:17:48, offiziell mit einem 7:23er-Schnitt. Kein Drama – aber klarer Verbesserungsbedarf in der Stabilität unter Vorermüdung.
Fazit: Ziel erreicht – und klare Richtung für den nächsten Schritt
Michael hat seine erste Mitteldistanz kontrolliert gemeistert. Schwimmen und Rad liefen wie geplant, das Laufen offenbarte die größte Baustelle – körperlich wie pacingtechnisch.
„Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Ergebnis und habe einen klaren Eindruck davon, was gut lief – und was ich verbessern möchte.“
Für die kommenden Wettkämpfe – insbesondere mit Blick auf den Wakenitzman – liegt der Fokus jetzt auf mehr Schwimmvolumen und weiterer Entwicklung im Laufen unter Belastung.
„Das Coaching war für mich durchweg sinnvoll aufgebaut, klar kommuniziert und gut betreut. Ich freue mich auf alles, was noch kommt.“
Was bleibt, ist nicht nur die Zufriedenheit über ein gelungenes Rennen, sondern auch ein Perspektivwechsel. Der bisher kategorisch ausgeschlossene Gedanke, eines Tages einen ganzen Ironman zu absolvieren, wirkt nach dieser Erfahrung zumindest nicht mehr undenkbar.