Benjamin Eurich bei der Duathlon-EM in Rumia 2025

Benjamin Eurich ist im Ziel der Duathlon Europameisterschaft und freut sich über den 4. Platz in seiner Altersklasse.
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Kalte Bedingungen. Harter Konkurrenzkampf. Platz 4 in der Altersklasse.

Bei der Duathlon-Europameisterschaft über die Sprintdistanz in Rumia (Polen) war für WAAGWERKE-Athlet Benjamin Eurich nicht nur physische Stärke gefragt – sondern auch mentale Stabilität. Ein Rückblick auf ein Rennen, das durch Tempo, Taktik und eisigen Wind geprägt war.

Eiskalter Start in den Tag

Rumia empfing die Athlet:innen mit Bedingungen, die mehr an Winter als an Frühling erinnerten: 2 Grad in der Nacht, 5 Grad am Start, begleitet von einem durchdringenden Wind. Kein Wetter, das in die Karten spielt – außer man bleibt im Kopf ruhig.

Startzeit: 8:30 Uhr. Benjamin startet aus der zweiten Reihe, kommt gut weg, lässt sich vom Geschubse nicht aus der Ruhe bringen und hängt sich an die erste Gruppe. Doch die geht ein Tempo von 3:09 min/km – das ist zu schnell. Benjamin läuft kontrolliert, findet seinen Rhythmus und bringt den ersten 5 km Lauf mit 16:20 Minuten sauber zu Ende – das entspricht einem Schnitt von rund 3:16 min/km.

„Ich habe mich richtig gut gefühlt beim Laufen. Der erste Lauf war für die Bedingungen ein echtes Highlight.“

Radfahren im Windschatten – und in der Kälte

Der Wechsel läuft – aus Benjamins Sicht – flüssig, auch wenn die offizielle Zeitmessung ein bisschen rätselhaft ist. Kurz allein auf dem Rad, wird er von einer ersten Gruppe eingeholt, dann von einer zweiten. In der 20-köpfigen Radgruppe kann er sich gut einordnen, fährt sicher, einmal übernimmt er auch die Führungsarbeit für die Gruppe. Das Tempo? 40 km/h im Schnitt, trotz Wind und zwei 180-Grad-Wenden.

„Ich habe mich größtenteils hinten reingehängt – nicht nur aus Taktik, sondern auch, um dem kalten Wind zu entkommen.“

Kurz vor dem zweiten Wechsel nach 20 km Radfahren ist die Positionierung in der Gruppe nicht optimal – eine 90-Grad-Kurve verhindert, sich weiter vorn einzureihen. Die kalten Finger machen es nicht einfacher, die Schuhe rechtzeitig zu öffnen. Doch Benjamin bleibt ruhig, kommt ordentlich vom Rad, überholt beim Schieben noch einige Athleten.

Lauf 2: Fokus, Attacke, Zielspurt

In der Wechselzone läuft es besser als zuvor. Jemand hat seine Schuhe ordentlich hingestellt – ein Glück, dass es für die hinterlassene Unordnung keine Zeitstrafen gab. Beim Loslaufen stürzt direkt vor ihm ein Athlet im Teppich. Benjamin bleibt cool, weicht aus, lässt sich nicht beirren.

Dann beginnt der zweite Lauf: 2,5 km – kurz, intensiv, entscheidend.

„Ich wusste bei einigen genau, dass sie in meiner Altersklasse sind – das hat mich noch mal extra motiviert.“

Benjamin überholt mehrere Konkurrenten, auch zwei aus seiner Altersklasse. Ein Italiener, der ganz vorne war, bleibt außer Reichweite. Trotzdem: Die Beine funktionieren, das Tempo bleibt hoch – 3:18er-Schnitt laut Uhr, auf den letzten 400 Metern sogar 3:05 min/km. Laut offizieller Zeit: 7:53 Minuten für den zweiten Lauf, was bei exakt 2,5 km einem Schnitt von 3:09 min/km entspricht.

„Ich hatte das Gefühl, da wäre sogar noch mehr drin gewesen. Der zweite Lauf lief fast besser als der erste.“

Ziel, Platzierung – und ein kleines Fragezeichen

Im Ziel wird Benjamin zunächst als Dritter der Altersklasse ausgerufen – Bronze schien sicher. Doch später die Korrektur: Ein anderer Athlet war fälschlich nicht erfasst worden. Ergebnis: Platz 4 in der AK, Gesamtrang 16, weniger als eine Minute hinter dem Gesamtsieger.

„Natürlich wäre die Medaille schön gewesen – aber ich bin super zufrieden mit dem Rennen. Mental stark, körperlich stabil, sauber durchgezogen.“

Fazit: Wettkampfleistung beginnt im Kopf

Was dieser Rennbericht zeigt, fügt sich nahtlos in die Themen der letzten Artikel ein: Mentale Stärke ist der Schlüssel – gerade bei widrigen Bedingungen. Benjamin hat sich vom Gedränge am Start, von technischer Unsicherheit bei der Zeitnahme, von kalten Fingern und engen Situationen nicht aus dem Konzept bringen lassen. Er hat fokussiert reagiert, die Situation angenommen und sich auf seine Stärken verlassen.

Wer mentale Flexibilität, Körperwahrnehmung und taktisches Gespür verbindet, hat nicht nur auf dem Papier gute Karten – sondern auch auf der Strecke.